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Steinbruch bei Delémont


GPS Koordinaten: 47.330839°N; 7.376896°E

Aufschluss: Steinbruch bei Delémont

Lagebeschreibung: Der Steinbruch befindet sich ca. 4 km südlich von Delémont in der Schweiz und ist mit dem Auto sehr gut zu erreichen, da sich direkt gegenüber eine Parkmöglichkeit befindet.
Die Gesteine des hier aufgeschlossenen Kalksteinbruchs stammen aus dem Schweizer bzw. französischen Jura, welcher sich in einen gefalteten und nicht gefalteten Teil unterscheidet. Im heute noch aktiven Kalksteinbruch ist der Faltenjura aufgeschlossen, sodass man große Faltenstrukturen an der Felswand erkennen kann. Die  Faltenstrukturen entstanden wegen der Kürzung durch die alpine Front, wobei jedoch nur die obersten Schichten deformiert wurden („thin skinned tectonics“). Der Bereich der Verkürzung ist etwa 20 bis 30 km breit. Die Falten wurden dann auf einem basalen Abscherhorizont vom Grundgebirge gelöst und Richtung Nordwesten verschoben (Pfiffner 2010).  In der Zeit des Jura (vor ca. 200 bis 145 Mio. Jahren) befand sich hier das so genannte „Tethysmeer“, ein tropisches Flachmeer, in dem abwechselnd Kalk-, Mergel- und Tongesteine abgelagert wurden.
Man erkennt hier sehr gut ausgebildete Faltenstrukturen (Abb. 1 und 2). Im Sattelkern befinden sich weichere Gesteine des Doggers und darüber die harten Kalkgesteine. Die rötlich-braune Farbe stammt von der Verwitterung, ansonsten kann man eine gelbliche Färbung erkennen, welche auf Dolomitisierungsprozesse schließen lassen könnte.  Bei näherer Betrachtung der Gesteine erkennt man oolithische Kalke. Ooide sind CaCO3 Aggregate von kugeliger bis ovaler Form mit konzentrischem Schalenbau und werden im Flachwasserbereich abgelagert. Ihre Größe reicht von 0,5 bis 1 mm. Zunächst schweben sie im Wasser, bis sie aufgrund ihrer Gewichtszunahme sedimentiert und anschließend zu einem oolithischen Kalkstein geformt werden (Abb. 3) (Okrusch und Matthes 2005).


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Abb. 1: Faltenstruktur im Steinbruch bei Delémont

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Abb. 2: Faltenstruktur im Steinbruch bei Delémont

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Abb. 3: Ooidkalkstein im Steinbruch bei Delémont


Literaturverzeichnis


Abschlußinformationen