Diese Webseite nutzt technisch notwendige Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können.
Weitere Informationen

Hilfsnavigation

Logo EMR

Inhalt

Vergleich zwischen Helvetikum und Dolomiten


Learning Points
 
  • Helvetikum entstand an der Grenze des Europäischen Kontinentalrandes
  • Dolomiten entstanden an der Grenze des Adriatischen Kontinentalrandes
  • Durch marine Ablagerungsbedingungen geprägt
  • Tektonische und thermische Subsidenz
  • Schichtmächtigkeiten von Jura und Kreide sind im Helvetikum doppelt so mächtig wie in den Dolomiten. 
Vergleich zwischen Helvetikum und Dolomiten
 
Das Helvetikum repräsentiert eine der alpidischen Decken, welche im nördlichen Bereich des Gebirges vorzufinden ist. Hauptsächlich handelt es sich um marine Sedimente, die an der südlichen Grenze des Europäischen Kontinentalrandes abgelagert wurden. 
Die Dolomiten befinden sich im Nordosten Italiens, in der Nähe von Südtirol und werden dem Südalpin zugeordnet. Massive Dolomitbänke  geben dieser Region ihren Namen(Bosellini, 1998). Die Sedimente wurden am adriatischen Kontinentalrand abgelagert (Pfiffner, 2010). 
Picture_1614 - Alpenexkursion2011_Vergleich 1.jpg
Abb. 1: Geologie der Alpen (Pfiffner, 2010)
 
Tektonik
 
Die Helvetischen und Dolomitischen Sedimente entstammen dem Piemont-Ligurischen Ozean (Abb. 1). Ablagerungsraum der Helvetischen Sedimente war der nördliche Rand des Tethys Ozeans und die Dolomiten wurden am südlichen Rand der Tethys abgelagert. Durch die Schließung des Piemont-Ligurischen Ozeans (Abb. 2), beginnend in der Kreide und später bei der Tertiären Orogenese, wurden die Gesteinspakete aufgeschoben (Schmid, 2004).
 
 Picture_1615 - Alpenexkursion2011_Vergleich 2.jpg
Abb. 2: Sedimentäre Evolution während Jura und Kreide (Pfiffner, 2010)
 
Helvetikum
 
Die Mesozoische Stratigraphie zeigt die Entwicklung von einer kontinentalen Plattform in der  Trias zu einer Schelfplattform im Jura und in der Kreide. 
Triassische Sedimente sind vorwiegend Sandsteine und Konglomerate. Zu Beginn des Juras (Lias) wurden Mergel, Kalksteine und Sandsteine abgelagert. Das Ablagerungsmilieu war flachmarin, was Rippel  und Schrägschichtungen beweisen. Im späten Lias wurden Brekzien abgelagert, es folgten eisenhaltigen Sandsteine während des Dogger (mittlerer Jura). Die Variation der Schichtmächtigkeiten dieser Einheiten deuten auf eine unregelmäßige Subsidenz hin. 
Die massiven Kalksteinformationen aus dem Malm (oberem Jura) wurden im Tethys Ozean unter pelagischen Bedingungen abgelagert und haben einen sehr geringen Faunaanteil an der Basis. Im Oberen Bereich der bis zu 500m mächtigen Quinten-Kalk ?Schicht sind teilweise auch Korallen vorzufinden. Über dem Quinten-Kalk wurde Kalk aus der Kreide mit Wechselschichtung von Mergel abgelagert. Das sedimentäre Milieu war neritisch, wodurch sich besonders gut Oolithe bilden konnten, die im Öhrli- und Schratten Kalk vorzufinden sind. Die subsidenz des Schelfs ist anhand der abnehmenden Schichtmächtigkeit zu erkennen. 
Während der mittleren Kreide wurde die Garschella Formation abgelagert, gefolgt vom Seewen Kalk. 
Es gibt eine große stratigraphische Lücke zwischen Känozoikum und Kreide. Sedimente aus dem Eozän liegen über der Kreide (Abb. 3) (Pfiffner, 2010).
 
Picture_1616 - Alpenexkursion2011_Vergleich 3.jpg
Abb. 3: Stratigraphie des Helvetikums (Pfiffner, 2010)

Dolomiten

Massige Dolomitsequenzen wurden während der Trias am adriatischen Kontinentalrand abgelagert. Jurassische Sedimente spiegeln eine intensive Dehnungsphase durch tektonische und thermische Subsidenz wieder.
Die Tektonische Bewegung begann im Jura mit der Öffnung des Piemont- Ligurischen Ozeans (Schmid, 2004). Im Unteren Jura (Lias) lagerten sich Oolithische Kalke auf dem Hauptdolomit aus der Trias ab. Kleinere Becken bildeten sich als Resultat der synsedimentären Extensionstektonik. In diesen lagerten sich rötliche  Knollenkalke ab. Nach der Kreide befand sich der Kontinentalrand in einem pelagischen Milieu, wo sich der Puez Mergel ablagerte. In der oberen Kreide  liegt eine stratigraphische Lücke vor, hervorgerufen durch die Hebung der Dolomiten (Abb. 4) (Pfiffner, 2010).
 
 Picture_1617 - Alpenexkursion2011_Vergleich 4.jpg
Abb. 4: Stratigraphie der Dolomiten (Pfiffner, 2010)
 
Zusammenfassung

Die Dolomiten und das Helvetikum haben gewisse Ähnlichkeiten trotz ihrer unterschiedlichen Enstehungsgebiete. Beide Gebiete wurden von marinen Bedingungen und Subsidenz beeinflusst. Der Rötli Kalk aus dem Helvetikum und der Kalk der mittleren Trias aus den Dolomiten gehören zur selben Fazies. 
In beiden Gebieten gibt es eine stratigraphische Lücke zwischen der Kreide und dem Eozän. Die Schichtmächtigkeiten von Jura und Kreide sind im Helvetikum doppelt so mächtig wie in den Dolomiten. 

Literaturverzeichnis

 


Abschlußinformationen