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Glarusüberschiebung - helvetische Decken


GPS-Koordinaten: 46.881124°N; 9.260954°E
 

Lagebeschreibung: Plateau 400 Meter WNW der Gondelstation Cassons.

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Abb. 1: Glarusüberschiebung mit Tschingelhörnern und Martinsjoch.

Von diesem Punkt aus lässt sich die Glarner Hauptüberschiebung betrachten (Abb.1). Während der alpidischen Orogenese wurden permische Verrucanogesteine 40 Kilometer weit über eozänen Flysch geschoben.  Der Kontakt dieser beiden Decken lässt sich über mehrere Zehner von Kilometern verfolgen und ist im Gelände deutlich zu erkennen.

In dieser Gegend finden sich sehr feinkörnige Mylonitenkalke, welche tektonisch induzierte Scherungen aufweisen. Diese Gesteine werden wegen ihrer feinen Körnung auch Lochseitenkalke genannt (Abb.2).

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Abb. 2: Handstück von Lochseitenkalk.

Auf den Schieferflächen verschiedener Gesteine befinden sich Glimmer mit Lineation, aus der sich die Bewegungsrichtung der Gesteine ableiten lässt. Die eozänen Gesteine führen linsenartige Strukturen, welche nach Süden hin einfallen. Hierbei handelt es sich um Elemente der Störung, deren Lineation dem Bewegungs- beziehungsweise Schersinn der Gesteine entspricht.

Auf einigen Klüften entlang des Wanderweges sind sowohl Quarz- als auch Kalzitkristalle in direkter Nachbarschaft gewachsen (Abb. 3 und 4).

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Abb. 3: Handstück aus Kluftfüllung mit Kalzit und Quarz.

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Abb. 4: Kluftfüllung mit Kalzit und Quarz.

Hieraus lässt sich eine Änderung des Temperatur- und Druckmilieus ableiten, da Kalzit aus kalten Fluiden ausfällt, Quarz hingegen aus warmen Fluiden. Die Minerale zeigen einen stängeligen Habitus, dessen Längsachse in der Öffnungsrichtung der Kluft liegt. An einigen Stellen sind die länglichen Minerale krumm gewachsen, was auf eine Drehung der Öffnungsrichtung hindeutet. Die aufgewachsenen Quarze und Kalzite bilden hier ein Crack-Seal.

Literaturverzeichnis

 


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