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Granite der Alpen


Learning Points
 
  • Granite treten in den Alpen auf, so gibt es den Bergeller Komplex (Granodiorit, Novate Granit), das Adamello Massiv (Granitoidische Gesteine), den Biella Pluton (Monzogranit und Granit), den Brixner Pluton (Granit), den Rensen Pluton (Granit Gneiss), den Karawanken Pluton (Biotit Granit), das Aiguilles Massiv (Vallorcine Granit) und das Mont blanc Massiv (Granit).
  • Granite sind an Störungen gebunden (Periadriatische Linie).
  • „Feldspat, Quarz und Glimmer, die Drei vergess’ ich nimmer.“
  • Die Alpen sind durch einige Granit Komplexe entlang der periadriatischen Linie gekennzeichnet. Im Folgenden wird eine Auswahl der Komplexe und deren Zusammensetzung vorgestellt.
 
1.    Bergeller Granodiorit Komplex
 
Das Bergellmassiv liegt in den SE Schweizer Alpen (Gulson et al. 1973), bildete sich im Miozän (22-25Ma) (Bucher-Nurminen 1977) und erstreckt sich über ein Gebiet von 50km² (Gulson et al. 1973). Er besteht hauptsächlich aus einem granodioritischen Kern umgeben von Tonalit (Rosenberg 2004). Eine kleine granitische Intrusion liegt westlich von dem Hauptkomplex und wird Novate Granit (17Ma) (Bucher-Nurminen 1977) genannt (vgl. Abb. 2).

Der Granodiorit zeichnet sich aus durch: (Gulson et al. 1973)
  • Grob porphyrische K-Feldspat Megakristalle in einer Grundmasse von Plagioklas, Quarz und Biotit
  • Akzessorische Minerale wie Zirkon und Apatit
Der Novate Granit besteht aus: (Gulson et al. 1973)
  • 40% Plagioklas 
  • 20% Quarz
  • 40% K-Feldspat
  • Biotit, Muskovit, Granat
2.    Adamello Komplex
Der Adamello Komplex liegt in den Südalpen und streicht über eine Fläche von 550km² aus (Dupuy et al. 1982).
Tektonisch gesehen liegt das Massiv zwischen der Tonalen-Linie im Norden und der Judikarien-Linie im SE und ist durch 12 große Granitoid Plutone aufgebaut mit mehreren mafischen Intrusionen (Blundy et al. 1991).

Die granitoidischen Gesteine beinhalten hauptsächlich Granodiorite, Tonalite und Quarzdiorite mit vereinzelt auftretenden Gabbros und Dioriten (Dupuy et al. 1982).

Die Plutone bildeten sich in einem Zeitraum zwischen 29Ma und 42Ma, wobei der Älteste im Süden liegt und die Plutone nach Norden hin jünger werden. (Blundy et al. 1991)
 

3.    Biella

Der Biella Pluton liegt nah am westlichsten Ende der periadriatischen Linie in den Westalpen und hat etwa einen Durchmesser von 8km (Exner 1976). Das Gestein ist auf das Oligozän (29-31Ma) (Bögel 1975) datiert. Der Pluton besteht aus Monzosyenit am Rand, welches in Syenite, Monzogranit und Granit im Kern übergeht. (Rosenberg 2004)
4.    Brixner

Der Brixner Pluton ist Teil des Brixen-Ifinger-Kreuzberg Gebietes in den Südalpen, welches sich auf eine Größe von 250km² erstreckt. (Thöny et al. 2009)
Der Pluton bildete sich im Perm (281 ± 6 Ma) und ist somit ein variszischer Intrusivkörper (Gratzer et al. 1993).
Der Granit hat folgende Zusammensetzung (Gratzer et al. 1993):
  • >30Vol% Plagioklas
  • 20-30% Alkalifeldspat
  • >30% Quarz
  • <10% Biotit?
5.    Rensen

Der in den Südalpen liegende kalk-alkalische Rensen Pluton wurde auf das Oligozän (31Ma) datiert und besteht aus granitschem Gneiss, Tonaliten und Quarzdiorit, wobei der Granit Gneiss am Nordkontakt des Plutons gelegen ist. Der Granit Gneiss ist ein mittelkörniges, leukokrates Gestein mit wenig Biotit, viel Alkalifeldspat und rekristallisiertem Quarz. (Barth et al. 1989)

6.    Karawanken

Der nördlich der periadriatischen Linie liegende Pluton kann in zwei Gürtel unterteilt werden. Der südliche Gürtel ist ein 43km langer Tonalitischer Pluton aus dem oberen Oligozän. Der nördliche Teil ist ein 46km langer Granitpluton aus dem Trias, welcher hauptsächlich aus Granit, Diorit, Monzonit und Olivin-Gabbro besteht. Ein enthaltener mittel- bis grobkörniger Biotit Granit hat folgende Zusammensetzung:
  • Kalifeldspat
  • Quarz
  • Plagioklas
  • Biotit
  • Ilmenit mit Titaniträndern
  • Zirkon 
  • Apatit
(Visonà et al. 2000)
 
7.    Aiguilles massiv
 
Das im Westen der Alpen liegende, aus dem Karbon (306Ma) stammende, Massiv beinhaltet den Vallorcine Granit, welcher 15km lang und 1,5km schmal ist (Labhart et al. 1974). 
Er weist folgende Eigenschaften und Zusammensetzung auf:
  • porphyrisch
  • mittel bis gut gekörnt 
  • massive Textur 
  • besteht aus Quarz, Mikokline, Biotit und Plagioklas
(Chessex et al. 1962)
 
8.    Mont Blanc Massiv

Das Mont Blanc Externmassiv liegt in den westlichen Alpen und wird auf das Karbon (300Ma) datiert. Es besteht aus Paragneis, Migamtiten, Orthogneis und einem großen eingedrungenen Granitkörper.
Es treten unterschiedliche Granittypen auf:
  1. Grobkörniger bis porphyrischer Granit mit einem hohen Anteil an cm großem Kalifeldspat
  2. Mittelkörniger Granit mit weniger Biotit und mehr Quarz (im Gegensatz zum Typ 1)
  3. Feinkörniger Granit mit einem geringen Anteil an Biotit und Plagioklas, aber mit einem hohen Anteil an Aplit (Ganggestein)(Guermani et al. 1998)


Picture_1495 - Alpenexkursion2011_Karte_Granite der Alpen_Rahn.jpg
Abb. 1: Regionale Übersicht der Alpen mit farblicher Markierung der ausgewählten Granit Komplexe (verändert nach: TU Dresden - Alpen Einführung)


Picture_1505 - Alpenexkursion2011_Tektonische Karte-Bergell_Granite der Alpen_Rahn.jpg
Abb. 2: Tektonische Karte mit dem Bergeller Granodiorit und dem Novate Granit (Quelle: Bucher-Nurminen 1977)



Picture_1482 - Alpenexkursion2011_Adamello Massiv_Granite der Alpen_Rahn
Abbildung 3: Intrusiv Gesteinstypen und Intrusionen des Adamello Massivs nach Bianchi et al. (1970) (Blundy et al. 1991)


Literaturverzeichnis

 


Abschlußinformationen