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Entwicklung der alpinen Gletscher über die Jahrhunderte, Gletschertäler und Einfluss des Klimawandels


Learning Points
 
  • Letzte große Eiszeit endete vor 11.000 Jahren
  • Seitdem abwechselnd wärmere und kältere Perioden
  • Klimawandel beeinflusst die Alpenländer in Hinsicht auf Sicherheit, Naturschutz und Tourismuseinnahmen
 
Allgemeines
 
Ein Gletscher ist ein Strom aus einer Eismasse auf dem Festland, der mit langsamer Geschwindigkeit bergab fließt. 
Gletschertäler machen nur 4% von der vergletscherten Oberfläche der Erde aus. Den weitaus größeren Rest bilden große Inlandvereisungen wie auf Grönland oder in der Antarktis. Die Gletscher, die Gletschertäler bilden kann man einteilen in Talgletscher (mit Nähr- und Zehrgebiet), Kargletscher ohne Gletscherzunge und Eisstromnetze, die aus zusammenhängenden Gletschern bestehen. Gletscher haben eine starke erodierende Wirkung und bilden so aus fluviatilen V-Tälern die für Gletscher typischen U-Täler.
 
Geschichte
 
Gletscher gab es wohl schon immer, auch schon im Präkambrium. Dies beweisen Tillite (verfestigte Moränen). Die letzte große Eiszeit fand vor 70 bis 11 tausend Jahren statt (im Alpenraum die sogenannte Wurm-Kaltzeit), mit einem Höhepunkt vor 20 000 Jahren. In dieser Zeit waren die gesamten Alpen, ein Großteil Nord-Amerikas und Nordeuropas von Eis überzogen. Dann kam es jedoch zu einem deutlichen Temperatur-Anstieg und es folgte ein Eiszerfall, der kaum langsamer war als der, der heutzutage zu beobachten ist.  Darauf folgten immer wieder Kälte- und Wärmeperioden. Die letzten 3000 Jahre kann man gut an 18O- und 14C- Untersuchungen von Eis, Moränenständen und auch alten Photos und Zeichnungen nachvollziehen. So kam es immer wieder in regelmäßigen Abständen etwa alle 200 – 400 Jahre zu Gletschervorstößen. Einen letzten großen Vorstoß hatten die Gletscher im 15 – 19 Jahrhundert, der sogenannten „Kleinen Eiszeit“, mit einem Höhepunkt der Vergletscherung um 1850. Seitdem haben die Gletscher allein bis 1975 ein Drittel ihrer Fläche und die Hälfte ihres Volumens verloren. Seitdem sind weitere 20 – 30 % ihres Volumens geschmolzen.
Man nimmt an, dass bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts der Alpengletscher verschwunden sein werden. 
 
Ursachen
 
Ursachen für den Wechsel von Warm- zu Kaltzeit waren schon immer Schwankungen in der Sonnenaktivität, vulkanischer Einfluss, Variationen der Erdbahn um die Sonne, sowie Änderungen der Erdoberfläche und der Zusammensetzung der Atmosphäre.
Heutzutage ist die Erwärmung jedoch auf die Verstärkung des natürlichen Treibhauseffektes durch den Menschen durch die Freisetzung zusätzlicher Treibhausgase wie CO2 und CH4 zurückzuführen.
 
Der Klimawandel und die Alpen
 
Der Klimawandel führt in den Alpen zu einem Schneemangel im Winter und zu strahlungsintensiveren und wärmeren Sommern, die, verstärkt durch Schmutzpartikel auf dem Eis, die Gletscherschmelze noch verstärken.
 
 
Auswirkungen
 
Dies führt in den Alpen zum Einen zu einem Anstieg des Gefahrenpotentials. So legt das Abschmelzen von Gletschern Schuttareale frei, die bei Starkregen als Muren und Erdrutsche abgehen können. Es bilden sich auch neue Gletscherseen, die über ihren Rand treten können. Auch taut bisheriger Permafrost auf, Fels und Boden verlieren ihre Festigkeit und es kommt zu Hangrutschungen und Felsstürzen. Zum Anderen bringt ein Fehlen der Gletscher den Wasserhaushalt der Alpen durch Ausbleiben des jährlichen Schmelzwassers durcheinander und auch die Gletscher selbst fehlen als strategische Wasserreserve.
Auch gefährdet der Klimawandel die Artenvielfalt der Alpen, da viele Tiere und Pflanzen an bestimmte Höhen und Temperaturen angepasst sind und irgendwann nicht mehr weiter ausweichen können. Ein wichtiges Argument für die Bewohner des Alpenraums ist jedoch vor allem die Gefährdung des Skitourismus und damit einer wichtigen Einnahmequelle. Jedes °C Temperaturanstieg lässt die Schneefallgrenze 150 Meter weiter nach oben wandern und den Zeitraum einer durchgehenden Schneegrenze um einige Wochen verkürzen. Außerdem trägt auch die Attraktivität weißer Berge viel für den für Touristen wichtigen Mythos Alpen bei.

 


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