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Schneeberg - Überblick der Gesteinstypen


 

GPS-Koordinaten: 46.783025° N; 11.066074° E

Lagebeschreibung: Auf dem halben Weg zur Lazins Almhütte liegt ein Bachlauf, der vom Schneeberg hinunter ins Tal führt. Dieser Bach führt Gesteine mit sich, die in den Alpen im Laufe der Zeit abgetragen und ins Tal hinab befördert wurden. Diese Gesteine geben dementsprechend einen Überblick über die Gesteinsvielfalt des Schneebergs. Im Folgenden werden diese verschiedenen Gesteinsarten benannt und mit einer kurzen Beschreibung dargestellt.



Amphibolit und Hornblendegarbenschiefer

Der Amphibolit ist ein dunkles schwarz bis graues Gestein mit mittel- bis grobkörniger Ausbildung. Das massige Gestein besitzt hohe Gehalte von Amphibol, zudem ist Plagioklas, Quarz und in Anteilen Granat vorhanden. Da das vorliegende Gestein innerhalb der Amphibolitfazies gebildet wurde, muss es mittlere Drücke (0,2 – 1,0 GPa) und durchschnittliche bis hohe Temperaturen (500 – 700° C) erfahren haben.
Picture_1545 - Alpenexkursion2011_2011-09-01_Amphibolit_Sadler.jpg
Abb. 1: Amphibolit
Der Hornblendegarbenschiefer, ebenfalls ein Amphibolit, zeichnet sich durch Dezimeter große Hornblenden (postkinematisch mit reichlich Interngefüge) in einer feinkörnigen Matrix aus. Neben der Hornblende sind Plagioklas, Biotit und Muskovit makroskopisch zu erkennen.
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Abb. 2: Hornblendegarbenschiefer

Calcitmarmor und Dolomitmarmor

Es wurden zwei unterschiedliche Arten von Marmoren in dem Bachlauf gefunden: Einen Calcitmarmor und einen Dolomitmarmor. Die Minerale zeigen eine gleichkörnige Textur ohne Einregelung. Beide Gesteine zeigen eine weiße Farbe, gelegentlich treten grau bis gelbliche oder rötlich – manganhaltige Typen auf. Jedoch wurden die zuletzt genannten Gesteinsarten in diesem Aufschluss nicht beobachtet. Die Bildung fand durch Regionalmetamorphose aus karbonatischen Sedimentgesteinen statt, in seltenen Fällen ist aber auch eine Kontaktmetamorphose möglich.
Picture_1546 - Alpenexkursion2011_2011-09-01_Calcitmarmor_Sadler.jpg
Abb. 3: Calcitmarmor
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Abb. 4: Dolomitmarmor
 

Glimmerschiefer/Fruchtschiefer und Granatglimmerschiefer

Die Glimmerschiefer erscheinen hier dunkelgrau oder silbrig-grau, wenn sie einen hohen Anteil an Muskovit besitzen, wenn eisenhaltige Minerale oxidiert wurden auch in bräunlichem Farbton. Eine Varietät die hier gefunden wurde ist der Granatglimmerschiefer. Die Granate sind im Durchmesser bis zu 0,5 cm groß und meist idiomorph ausgeprägt. Glimmerschiefer bilden sich bei mittleren bis hohen Temperaturen und Drücken durch regionale Metamorphose aus tonigen Sedimenten und bilden bei der Rekristallisation ihr typisches schiefriges Gefüge aus.
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Abb. 5: Glimmerschiefer
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Abb. 6: Granatglimmerschiefer
 

Gneiss

Der Gneiss besteht in den Hauptgemengteilen aus Plagioklas, Quarz, Biotit und in geringeren Anteilen aus Muskovit. Charakteristisch für den Gneiss ist die gebänderte Struktur mit alternierenden felsischen (hell) und mafischen (dunkel) Mineralen. Die braune bis rostrote Farbe entsteht durch die Verwitterung der Glimmerminerale in dem Gestein. Gneisse bilden sich bei hohen Drücken und Temperaturen aus Graniten, Sedimentiten aber auch Metamorphiten.
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Abb. 7: Gneiss
 

Granit

Die Hauptgemengteile des Granits sind Quarz, Feldspat und Glimmer, die mittel- bis grobkörnig auftreten. Die genannten Minerale haben eine xenomorphe bis idiomorphe Ausbildung in dem sehr kompakten und massigen Gestein. Je nach Anteile von Hellglimmer (Muskovit) oder Dunkelglimmer (Biotit) erscheint der Granit dementsprechend weißlich-grau oder schwarz-grau. Die Bildung der Granite findet durch sehr langsames abkühlen von aufsteigendem Magma aus dem Erdmantel in die Lithosphäre der Erde statt.
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Abb. 8: Granit
 

Quarzit mit Biotit

 
Die Quarzite treten in den Alpen in Wechsellagerung mit den oben genannten Gesteinen auf. Außer Quarz führen sie etwas Muskovit und Biotit. Der hier dargestellte Quarzit enthält in höheren Anteilen Biotit und erscheint dadurch dunkler, zudem ist er sehr feinkörnig und massig. Porenräume sind makroskopisch nicht zu erkennen. Quarzite entstehen unter hohen Druck- und Temperaturverhältnissen durch Metamorphose von quarzreichen Gesteinen, wie z.B. Sandsteine oder Kieselschiefer.
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Abb. 9: Quarzit mit Biotit
 


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