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Ostalpin


Learning Points
 
  • Geographische Eingrenzung der Ostalpen und des Ostalpins 
  • Gliederung der ostalpinen Deckenschichten
  • Überblick über die wichtigsten ostalpinen Einheiten
 
Das Ostalpin ist der Name der obersten Schicht des alpidischen Deckenkomplexes, der bei der Kollision des europäischen Kontinentes und der adriatischen Platte auf die europäische Platte entstanden ist. Das bedeutet, dass die austroalpinen Deckenschichten aus Gesteinen und Sedimenten der früheren adriatischen Platte bestehen. Da ein erheblicher Teil der Ostalpen, deren Grenze zu den Westalpen sich ungefähr auf einer imaginären Linie vom Comer- bis zum Bodensee befindet, sowie ganz Österreich von dieser Überschiebungsdecke bedeckt sind, wird es auch als „Austroalpin“ bezeichnet. Im Norden wird das Ostalpin durch das Molassebecken und im Süden durch die Dolomiten und das Südalpin eingegrenzt. Im Allgemeinen bestehen die austroalpinen Decken aus schwach metamorphen paläozoischen und den unmetamorphen Permo-Mesozoischen Ablagerungen der nördlichen Kalkalpen, welche Teilweise im Kontakt zu den paläozoischen Einheiten stehen Linzer (2002).
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Abb.1: Profilschnitt der Ostalpen (aus: Pfiffner (2010))
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Abb.2: Geologische Übersichtskarte der Ostalpen (aus: Pfiffner (2010))

Nur im Osten und im Norden der Ostalpen sind kleine Teile penninischer und helvetischer Decken aufgeschlossen. Im Zentrum und im Westen der Ostalpen befinden sich mit dem Tauern-, und dem Ober Engardinfenster Bereiche, die Aufgrund lokaler Erhebungen und dem Wirken von Erosion heute einen Einblick auf die unter dem Ostalpin liegenden Deckenpakete des Penninikums und Helvetikums gewähren. Das Zentrum des Tauernfensters wird des Weiteren als Gebiet der maximalen tektonischen Kompression in den Ostalpen angesehen Lüschen (2003). Im westlichen Teil der Alpen hingegen, ist das Ostalpin bis auf vereinzelte Bereiche (Dent Blanch, Matterhorn) in sogenannten Klippen aufgeschlossen, die der Erosion standgehalten haben und gleichzeitig ein Indikator für das Maß der früheren Ostalpin-Verbreitung darstellen. 
 
Das Ostalpin kann grob in drei Hauptteile gegliedert werden: Die nördlichen Kalkalpen, die östliche und westliche Grauwackenzone sowie die Kristallindecken im südlichen Teil des Ostalpins. Bei den nördlichen Kalkalpen handelt es sich um drei  nicht durch Metamorphose beanspruchte und dem Mesozoikum zuordenbare Decken, die sich in einem ca. 50 Km langen Streifen entlang der Molassebecken-Grenze bis hin zum Wiener Becken ausdehnen. Es handelt sich bei dem Gestein zum größten Teil um mächtige Kalksteinabfolgen, die im flachmarinen Ablagerungsbereich des früheren adriatischen Kontinentalschelfs entstanden sind. Die Ablagerung hat im oberen Perm (Paläozoikum) begonnen und endete im Jura. Man unterscheidet dort zusätzlich drei Deckenkomlpexe von alt nach jung: Das Bajuvarikum, das Tirolikum und das Juvavikum.
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Abb.3: Schnitt durch nördliche Kalkalpen (aus: Pfiffner(2010))

Im Süden schließt sich die aus geringmetamorphen paleozoischen Sedimenten und Vulkaniten bestehende Grauwackenzone an, die stratigraphisch zu einem kleinen Teil unter den tirolischen Decken der nördlichen Kalkalpen liegt und wie der Name schon andeutet zu einem großen Teil von Grauwacken dominiert wird Pfiffner (2010). Im Süden des Ostalpins sind große Teile des kristallinen Grundgebirges aufgeschlossen. Hier bildet die periadriatische Naht die Grenze zwischen Ost- und Südalpin, genauer gesagt zwischen den zentralen Ostalpen und den südlichen Kalkalpen. Die Gesteine des Grundgebirges sind hauptsächlich von Gneisen, Glimmerschiefern und Amphiboliten geprägt. 

Für einen detaillierteren Einblick in das Thema  wird auf das Lehrbuch „Geologie der Alpen“, aus dem auch die hier verwendeten Abbildungen stammen, von O. Adrian Pfiffner (2010) verwiesen.

Literaturverzeichnis

 


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