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Tag 1


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Aufschlüsse

1. Steinbruch bei Delemont - Jura Falten 47.330839°N; 7.376896°E
2. Gorges du Moutier  - Jura Falten 47.288487°N; 7.382405°E

Learning Points

•    Die Eifel ist durch die variszische Gebirgsbildung entstanden
•    Der Oberrheingraben ist Teil der Mittelmeer-Mjösen-Zone und hat sich in zwei Phasen gebildet
•    Der Oberrheingraben besitzt ein hohes geothermisches Potential

 

Tagesbeschreibung

Tag 1, 25.08.2011: Abfahrt


Gegen 8 Uhr am 25.8.2011 fanden sich alle Studenten vor dem Lehrstuhl für Erdöl und Kohle in der Lochnerstraße in Aachen ein, um die Alpenexkursion zu beginnen. Unsere Route führte uns zunächst durch die Eifel. Dieses Mittelgebirge wurde im Zuge der variszischen Gebirgsbildung aufgefaltet. Die Gebirgsbildung begann im Devon durch die Kollision von den Kontinenten Gondwana und Laurussia. In dieser Zeit kam es zu einer langanhaltenden Faltung von Süd nach Nord, die etwa 330 Millionen Jahre andauerte. Dabei wurden die Sedimentgesteine bis zu Tiefen von 6 - 7 km versenkt. Bis heute ist die Eifel vulkanisch aktiv - der letzte große Ausbruch liegt nur 12.900 Jahre zurück (Laacher See Vulkan).
Weiter ging es durch den Hunsrück, wo wir an der Raststätte Baden-Baden hielten und Informationen zur Bildung des Oberrheingrabens bekamen. Der Oberrheingraben ist ein schmales Grabensystem von ca. 300 km Länge und einer Tiefe von bis zu 40 km (Röhr 2010). Er liegt zwischen Basel und Frankfurt am Main. Ein geologischer Profilschnitt ist in Abbildung 1 zu sehen. Der Oberrheingraben hat sich als Teil einer vom Mittelmeer bis nach Norwegen verlaufenden Bruchzone,  der Mittelmeer-Mjösen-Zone, vor etwa 35 Millionen Jahren in zwei Phasen gebildet. Während der ersten Phase haben sich die Sedimente des Perms, der Trias und des Juras auf dem kristallinen Grundgebirge abgelagert. In der zweiten Phase bildete sich das Grabensystem aus, wobei es zur Füllung mit Erosionsschutt kam (s. Abb.2). Insgesamt wurde der Graben mit etwa 19.000 km3 Ton, Schluff, Sand, Kies und Mergel gefüllt. Mehrfach kam es auch zu Meeresvorstößen innerhalb der Senke, wobei sich Salze ablagerten. Da die Sedimente in großer Tiefe abgelagert wurden und sich dadurch erhitzten, bildeten sich große Kohlenwasserstoffreservoire, welche zum Teil heute noch gefördert werden (Röhr 2010).  Als source rock dienten der  Posidonienschiefer des Jura und die Pechelbronnerschichten des Tertiärs. Aufgrund des hohen geothermischen Potentials ist der Oberrheingraben Ziel geothermischer Explorationen (z.B. Soultz-sous-Forêts).
Heute handelt es sich beim Oberrheingraben um eine sinistrale Blattverschiebung, welche das vorherige extensive Regime vor etwa 20 Millionen Jahren mit einem Versatz von 10 - 20 km ablöste.
Weiter auf der Route fuhren wir bei Basel in die geologische Einheit des Schweizer Jura ein.  Hier hatten wir den ersten richtigen Aufschluss der Exkursion (Steinbruch bei Delémont) und hörten den ersten Vortrag zum Schweizer Jura von Reinhard Fink. Weiterhin hielten wir nördlich von Moutier in der Gorges de Moutier.
Die erste Unterkunft unserer Exkursion befand sich in Porrentruy. Hier übernachteten wir in zwei verschiedenen Hotels (Hôtel de la Poste und Hôtel du Lion d'Or). Die Zimmer im Hotel de la Poste waren zum Teil in Ordnung, teilweise aber sehr gewöhnungsbedürftig.

 

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Abbildung 1: Geologischer Schnitt durch den Oberrheingraben vom Saarland bis zu den Alpen (Röhr 2010 nach A. Schreiner 1989). 

 

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Abbildung 2: Bildung des Oberrheingrabens in 2 Phasen. 

 

Literaturverzeichnis

 


Abschlußinformationen