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Tag 7



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Aufschlüsse
 
Val Pola - Bergrutsch 46.380748°N; 10.357704°E
Learning Points
 
  • Insubrische Linie: größte Blattverschiebung der Alpen mit  >100km Versatz
  • Südlich der Linie keine Deformation wegen großer lateraler Verschiebung
  • Thermalquellen von Bormio in der Nähe der Insubrischen Linie 
  • Val Pola Landslide:  verheerendste und teuerste Naturkatastrophe Italiens (Stand 2004) verursacht durch eine Rutschung in einen aufgestauten See, was zu einer Flutwelle führte 
Tagesbeschreibung
 
Der siebte Exkursionstag begann mit einem Vortrag über Spaltspurenanalyse (Conrad Keller) im Ospizio Bernina. Die Route führte zunächst über den Passo dell´Aprica nach Madonna wo es eine kurze Einführung in die Genese der Insubrischen Linie gab. Die Insubrische Linie ist die größte Blattverschiebung der Alpen mit einem maximalen Versatz von mehr als 100km und bildete sich in Folge der Kollision von europäischer und afrikanischer Platte. Südlich der Insubrischen Linie finden sich südwärts gerichtete Überschiebungsgürtel in welchen große Öllagerstätten zu finden sind. Im gesamten Gebiet südlich dieser Blattverschiebung besteht große Erdbebengefahr. Die Insubrische Linie ist wie die Engadiner Linie nur an sehr wenigen Orten aufgeschlossen.
Nach diesem Stopp führte die Route weiter über Tirano zum Val Pola Felssturz
Da der Bergrutsch zu Fuß nicht zu erreichen war blieb es bei einer Betrachtung aus der Ferne. 
Die Route führte dann weiter nach Bormio, wo ein kurzer Halt an den Thermalquellen eingelegt wurde. Die Thermalquellen von Bormio befinden sich in der Nähe der Insubrischen Linie an einer Überschiebung. Südlich der Inubrischen Linie befinden sich viele Quellen an Überschiebungen. Die Wässer dieser Quellen sind sehr Ca-, SO4—reich und hochsalinar und haben Temperaturen zwischen 34°C und 41°C. Die Zusammensetzung der Wässer ist stark jahreszeitabhängig, da im Frühjahr durch Einfluss von Schmelzwasser das Wasser kühler und weniger salinar ist.
Der nächste Stopp befand sich am Stilfserjoch wo ein Vortrag über Plattentektonik im Alpenraum (Timo Moritz) gehalten wurde. Bei der Abfahrt vom Stilfserjoch wurde auf halber Strecke ein kurzer Stopp eingelegt. Der Stopp musste gemacht werden, da die angemieteten Fahrzeuge scheinbar nicht für eine alpine Passüberquerung bei volller Beladung konzipiert waren. Die Bremsen liefen heiß und begannen zu rauchen und stark nach verbranntem Huhn zu stinken. Die Wartezeit in der Haltebucht wurde für eine Skizze des Ortlers genutzt. Da die Arbeit jedoch unter Einfluss der stark riechenden und wahrscheinlich höchst-karzinogenen Bremsdämpfe durchgeführt werden musste  sind die Skizzen im Allgemeinen unterirdisch und leicht psychedelischer Natur, sodass wir uns hier mit einer Fotografie behelfen mussten (Abb.1). 

Picture_1544 - Alpenexkursion2011_2011-08-31_Orthler_Busch.jpg
Abb.1: Der Ortler

Der letzte Stopp des Tages war ein kurzer Aufenthalt in Laas. Hier wurden in einer Steinmetzhütte eine Vielfalt von Marmorvarietäten mit zum Teil starken Verunreinigungen sowie sehr reiner weißer Marmor betrachtet. Der weiße Marmor lässt aufgrund seiner Homogenität keinerlei Aufschluss über den Metamorphosegrad sowie das Deformationsverhalten treffen. In den zum Teil stark verunreinigten Marmoren ließ sich dies jedoch sehr gut beobachten, da die Verunreinigungen teilweise sehr starke Deformation in Form von Falten zeigten.
Der Tag endete mit Abendessen und Übernachtung im Zeppichl, einer Gaststätte in Pfelders am Fuße des Schneebergs. Dort konnten wir uns trotz verspäteter Ankunft für den bevorstehenden Aufstieg auf den Schneeberg stärken.

Abschlußinformationen