Nach einem wohltuenden Bett und einem stärkenden Frühstück im
Ospizio Bernina (2309 m ü NN) begann der Aufstieg zum Morteratsch-Gletscher. Der Weg führte über die Wasserscheide des
Lago Bianco hinauf zur Diavolezza Seilbahn (2970 m ü NN). Auf dem Weg wurden Murmeltiere und Schneehühner aufgescheucht. Nach einer kurzen Mittagspause an der Seilbahnstation ging es dann hinunter zur nördlichen Seitenmoräne des
Morteratsch-Gletschers. Auf der Moräne hörten wir einen Vortrag über
Gletscher (Simon Müller) und einen über die
Morphologie der Alpen (Stephanie Schiffer). Anschließend stiegen wir die Moräne hinunter und bestiegen im Gänsemarsch den Gletscher. Da der Gletscher schneefrei war, konnten wir auf Führer und Seil verzichten, und unsere einzige Sicherung war der gesunde Menschenverstand. Wir stießen ungefähr bis zur Mitte des Gletschers vor. Nach Begutachtung einiger Eisspalten machten wir kehrt und traten den Weg zurück zur Seilbahnstation an. Die Gletscherbegehung war wie sich herausstellte nichts für sanfte Gemüter, weshalb es ab und an zu „stockendem Verkehr“ kam. Nachdem jeder wieder eisfreien Boden unter den Füßen hatte, ging es flott über die Seitenmoräne hinauf zur Seilbahn. Hier teilte sich die Gruppe auf. Einige hart gesottene stiegen, oder eher liefen, zum Ospizio Bernina zurück während andere mit der Gondel hinunter zum Pass fuhren. Hier an der Bahnstation nahm einer der Fahrer den Zug bis zum Ospizio zurück und sammelte anschließend die Leute mit einem der Busse ein. Nach einem ordentlichen Abendessen ging es dann erschöpft ins Bett.