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Tag 4


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Aufschlüsse
 
Flims - Bergsturz   46.834541°N; 9.306664°E
Glarusüberschiebung - Helvetische Decken   46.881124°N; 9.260954°E
Elm - Faltenstrukturen   46.8908°N; 9.2566°E
Learning Points
 
  • Der Flimser Bergsturz ist einer der weltgrößten bekannten Felsstürze
  • Glarner Überschiebung: Permische Verrucano-Gesteine haben sich bei der kretazischen Kontinentkollision 40 Kilometer weit über eozänen Flysch geschoben
Tagesbeschreibung
 
An diesem Tag stand die Überquerung des 2627 m hohen Segnes-Passes  auf dem Programm, der die Schweizer Kantone Glarus und Graubünden voneinander trennt. Die UNESCO erklärte diese Region am 8. Juli 2008 aufgrund der einzigartigen, erhaltenswerten geologischen Gegebenheiten zum Weltnaturerbe. Um das von der UNESCO "Tektonik Arena Sardona" betitelte Gebiet zu erreichen, fuhr die Gruppe vom Nachtquartier in Näfels aus über die A3 und A13 Richtung Chur, um dann über die Kantonstraße 19 nach Flims zu gelangen. Kurz vor dem Ort wurde ein Aufschluss des Flimser Bergsturzes besichtigt und der Vortrag historische Bergstürze (Matthias Pötzl) gehört. Sprachlos von diesem Zeugnis der schier unglaublichen Naturgewalten setzte die Gruppe ihren Weg fort. Es folgte die Auffahrt mit Sessellift und Gondel zur Cassons-Station, von wo aus die Wanderroute begann. Dank bester Wetterverhältnisse und guter Sicht, konnte das Panorama der umgebenden Bergketten bewundert werden (Abb. 1).

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Abb.1: Panorama am Cassonsgrad
Teils entfernt am Horizont, teils nah, aus einem Meer von Wolken fußend, erhoben sich die schweigsamen Riesen zu einer einzigartigen Kulisse. Die Glarner Hauptüberschiebung mit den Tschingelhörnern und dem Martinsloch war gut zu erkennen (Abb. 2), obwohl in der vergangenen Nacht der erste Schnee des Jahres gefallen war.

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Abb.2: Die Glarus-Überschiebung mit Martinsloch

Nach einer kurzen Pause und dem Vortrag tektonische Entwicklung der Alpen (Florian Schwartz), bauten einige kreative Geister noch sachkundlich einen wohlproportionierten und anatomisch genauen Schneemann (Abb. 3), der jedem Wanderer an diesem Tag ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern sollte. 

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Abb.3: Die Gruppe beim Errichten des Schneemannes

Auf dem Weg durch eine alte Grundmoräne wurde die Gruppe Zeuge eines waghalsigen Stunts von Prof. Urai, der einen Balanceakt über einem reißenden Strom von Gletschermilch meisterte (Abb. 4).

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Abb.4: Balanceakt über einem reißenden Strom von Gletschermilch

Es folgte eine weitere kurze Pause mit dem Vortrag präpermische und permische Sedimente im Alpenraum (Alexander Stock), bei der Sonnenbrände, Hungerlöcher und Flüssigkeitsverluste versorgt, gestopft und aufgefüllt werden konnten. An dieser Stelle trennten sich drei Studenten von der Gruppe, um die PKW von der Gondelstation zum Endpunkt des Tages zu bringen. Nun begann die eigentliche Überquerung des Segnes-Passes. Zwar lag auf dem Pass einige Zentimeter hoch Schnee, jedoch war die Passage problemlos möglich, zumal die Möglichkeit bestand auf dem Kamm einen heißen Tee in der "Mountain Lodge" zu trinken, der vom freundlichen und zu Späßen aufgelegten Hüttenwirt serviert wurde. Auch die Alpendohlen (Pyrrhocorax graculus) genehmigten sich eine kurze Pause, nachdem sie stundenlang stets wachsam über der aufsteigenden Gruppe gekreist waren. Beim Abstieg schien die Sonne immer noch mit verschwenderischer Intensität, sodass die Gruppe bei frühlingshaften Temperaturen über ein Schneefeld bis zum saftigen Grün der Schafsweiden schlitterte, von wo aus sich eine Sprintgruppe unter Leitung von Prof. Urai vom Peleton löste und alsbald in den Schatten der Schluchten verschwand. Erst an einer beeindruckenden Faltenformation oberhalb eines kleinen Baches holte das Hauptfeld die Ausreißer wieder ein und der Abstieg wurde gemeinsam beendet. Am späten Nachmittag ging es nach einer kurzen Erholung am, beziehungsweise im Sulzbach zurück ins Quartier nach Näfels.

Abschlußinformationen